Zitat von cansoni im Beitrag #75Fisch im Brunnen - richtige Brummer!
...
gesehen im Ludwigsburger Schloss!
Vielleicht interessant für die örtlichen User!
Dazu gab es heute eine Rubrik in der Ludwigsburger Kreiszeitung:
Zyprinus zieht um. Seit über 40 Jahren leben Karpfen im Brunnen des Ludwigsburger Schlosses. Darunter auch Zyprinus, der Lieblingskarpfen des ehemaligen Verwalters Ulrich Krüger. Doch jetzt müssen die Tiere umziehen, die Staatlichen Schlösser und Gärten sehen im Brunnen keinen optimalen Lebensraum mehr für die Fische. Zitat/Bericht aus der Online-Ausgabe der LKZ:
Mit Ulrich Krüger müssen auch die beliebten Fische das Residenzschloss verlassen ... VON KATJA SOMMER
Der eine froh, der andere wehmütig: So stehen sie am historischen Brunnen im Schlosshof – der Schlossverwalter im Amte und der, der diesen Posten bis vor zwei Jahren innehatte: Stephan Hurst und Ulrich Krüger. Ihr Blick ist aufs trübe Wasser gerichtet. 40 Karpfen, vier Aale und ein paar Schleien tummeln sich im historischen Schlossbrunnen. Noch. Denn die Tiere müssen umziehen. Und werden es somit Ulrich Krüger gleichtun – der dieser Tage die Umzugskisten packt, und nach über 60 Jahren die Dienstwohnung im Schloss verlässt.
„Mit Ulrich Krüger zieht auch die ganz besondere Fachkenntnis weg, die es für die Pflege der an sich anspruchslosen Fische braucht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten. „Wir reden hier über Tiere, keine Sachen – das ist eine große Verantwortung“, sagt Schlossverwalter Stephan Hurst. Eine Verantwortung, die er nicht übernehmen möchte. Deswegen habe man sich „schweren Herzens“ dazu entschlossen, die Tiere mit Hilfe von Ulrich Krüger umzusiedeln.
Wir reden hier über Tiere, keine Sachen – das ist eine große Verantwortung.“ Stephan Hurst Schlossverwalter
Ein Schritt, der dem ehemaligen Schlossverwalter, der vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, nicht leicht fällt. Denn im historischen Brunnen schwimmen nicht irgendwelche Karpfen. Ulrich Krüger hat jeden einzelnen davon selbst gefangen. Und sein Liebling hat sogar einen Namen. „Zyprinus“ hat er ihn getauft. Es war 1972, als Krüger dem ersten Karpfen im Schlossbrunnen eine neue Heimat gab. „Denn ich bin zwar ein leidenschaftlicher Fisch-Esser – aber ich kann keinen Fisch essen, den ich selbst gefangen habe“, erzählt er. Und durch das Angel-Hobby des ehemaligen Schlossverwalters wuchs die Karpfen-Kolonie im Schlossbrunnen nach und nach heran. Über 40 Jahre lang hegte und pflegte Krüger die Untermieter im historischen Brunnen. Wobei sich der Aufwand in Grenzen hielt, wie er sagt. Dreimal die Woche marschierte er mit Futter-Eimer und Schaufel an den Brunnen. Ansonsten überließ er die Fische sich selbst – und dem Publikum.
Denn viele Ludwigsburger kennen die Flossenträger im Brunnen. Manche sind – so wie Ulrich Krüger – sogar mit ihnen alt geworden. „Auf jeden Fall gehören sie schon sehr lange irgendwie zum Schloss und zum Schlosshof dazu“, sagt auch Schlossverwalter Stephan Hurst. Aber er fürchtet den „Ernstfall“, denn auch Karpfen sind nicht unsterblich. „Was tun wir, wenn mal ein toter Fisch oben schwimmt? Oder einer raushüpft?“, fragt er. An einen toten Fisch an der Oberfläche kann sich Krüger nicht erinnern. Dass mal einer raushüpft, ist aber durchaus schon mal vorgekommen. „Den hat man dann halt wieder zurück ins Wasser geworfen“, sagt Krüger. Und nur einmal, im sogenannten Jahrhundertsommer, habe man zum Wohle der Fische Leitungswasser nachlaufen lassen müssen, ansonsten reiche das Frischwasser im Brunnen aus. Denn gespeist wird dieser seit jeher aus einer Quelle in der Oststadt, nahe der Schorndorfer Straße. Die Schlossverwaltung bleibt dabei: „Dass das Brunnenbecken für die großen Tiere kein optimaler Lebensraum ist, war schon länger klar“, argumentiert Schlossverwalter Stephan Hurst. Man handele im Interesse der Karpfen, wenn man sie zurück in den Weiher führe, aus dem sie kommen.
Und genau das wird Ulrich Krüger noch diesen Herbst tun: Das Wasser im Schlossbrunnen wird in den nächsten Wochen abgepumpt und gemeinsam mit seinen Fischerei-Freunden aus Enzweihingen wird Krüger die Tiere in große Behälter umsetzen, und zu ihrer neuen Heimat bringen. Den spontanen Populationszuwachs könne der See gut verkraften, ist sich Ulrich Krüger sicher. Er wird seiner Maxime auch in Zukunft treu bleiben und keinen Fisch essen, den er selbst gefangen hat. Im Sinne der Schlosskarpfen möge man hoffen, dass das die anderen Angler auch so sehen – denn das Gewässer gehört einem Fischereiverein.
___________________________________________________________________________ "... eine technisch perfekte Fotografie kann das langweiligste Bild der Welt sein" (L. Feininger)
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 4 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Bitte beachte die Regeln sowie die Rechte Anderer. Die Mitgliedschaft in unserem Forum ist kostenlos, zudem ist es werbefrei. Bei Fragen oder Problemen kontaktiere die Administration per - E-Mail