Morgen jährt es sich zum hundertsten Male - der mittlerweile weltberühmte Stuttgart Bahnhof, oder das, was von ihm übriggeblieben ist, feiert Geburtstag.
Um euch nicht zu ermüden, stelle ich mal einen kleinen link ein, in dem die Geschichte des Bahnhofs erklärt wird.

Dieser Geburtstag ist natürlich Anlass genug, mitzufeiern, und wie feiert ein Fotograf (wie ich) Geburtstag?
Indem er seine Kamera(s) nutzt.
Hier findet ihr also eine kleine Geschichte, erzählt in Bildern von diesem wunderschönen Tag, der eigentlich gar nicht wunderschön werden sollte, aber daran sieht man - sogar Petrus ist FÜR den Stuttgarter Bahnhof ...

Kuckuck.
Gestatten, ich bin der stolze "Pilot" des Stars des Wochenendes - der legendären, ölbefeuerten Baureihe 41,
die wundervolle Geschichten der Kindheit (zumindest meiner) nach Stuttgart zurückkehren lässt.
Mein Schätzchen ist fast 24 Meter lang, rund 100 Tonnen schwer und mit ein bißchen Glück und Rückenwind 100 km/h schnell







Tagelang habe ich gesucht, gestern Abend zusammen mit meinem Freund Thomas die Örtlichkeiten ausgekundschaftet,
die alte Brücke hatte es uns angetan und so sind diese Bilder auf der Strecke der Stuttgarter Gäubahn entstanden.
Mehrhändig an zwei meiner Kameras habe ich gleichzeitig gewirkt und leicht nachbearbeitet.
Dumm an dieser Sache ist, daß die Stahlbolzen verdammt flott unterwegs sind, man sich nicht vorbereiten kann und
eigentlich nur einmal Feuer frei hat

Stunden-, ja tagelang ließen sich Rundreisen mit den alten Schätzchen machen, nur stehen dem einige Dinge im Wege.
So weiß man, daß die Bundesbahn mit sich selbst, ihren Strecken und Fahrzeugen zu kämpfen hat, umso toller ist es,
wenn Geburtstage dieser Art trotzdem gefeiert werden können.

Das Thema dieses Beitrag kann logischerweise nur sein:

Alles hat ein Ende nur der Zug hat zwei

Stuggi feiert und schmunzelt ...

The HOT SOCKS let's fet's





A Billetle, s'il vous plait

Ich bin da ja vorbelastet.
In meinem großen Kundenkreis waren auch mehrere Lokführer.
Einer davon, ein ganz besonders sympathischer Franke, nahm mich unregelmäßig mit auf große Fahrt.
Ich durfte also tatsächlich schon mal einen ICE 1 selbst steuern, wobei der Begriff weit hergeholt ist - die DB hat bestimmt schon seit 30 Jahren Steuerkabel in der Gleismitte liegen, die die darüber fahrenden Züge überwachen.
Ein Lokführer macht genaugenommen nicht viel mehr als die Geschwindigkeiten einhalten, alle 10-20 Sekunden seinen Totmannschalter (oder Pedal) betätigen und natürlich im Bahnhof selbst wirken.
Zu den Glanzlichtern meiner Zeit als Hilfslokführer () zählt, wie erwähnt, der ICE 1



die Güterzuglok BR 141 - auf dem Rückweg aus Frankfurt mit Güterzug nach der ICE-Hinfahrt



die legendäre Baureihe 103, gerne auch als TEE-Lok bezeichnet



Diese Fahrt mit der E 103 vor einem Personenzug über den Albaufstieg nach München werde ich ein Leben lang nicht vergessen.
Wer weiß schon, was es bedeutet, wenn eine Lok schleudert.
Das durften wir an einem wundervollen Herbsttag erleben, als diese 103er am Albaufstieg die Traktion verlor, weil zu viel rutschiges Laub auf den Schienen lag.
Der gesamte Lokkörper gebärdete sich wie lebend, ruckte, zuckelte, kreischte, die Fahrstufenschalter wurden über riesige Bauteile im Innern der Lok hoch und wieder runtergefahren, das hörte sich an als wenn man sich mitten in einem Gewitter befindet.
Moderne Loks, die es ja gar nicht mehr sechsachsig gibt, haben Traktionskontrolle, da liegen Welten dazwischen.
Das Einzige, was mir zu meinem Glück noch fehlt ist die Mitfahrt auf einem Steuerstand in einer großen Dampflok.
Ich würde sogar schippen ...

Natürlich müssen über die moderne Technik ein paar Worte verloren werden.
Japan und Frankreich machten es uns vor mit dem Shinkansen und dem TGV, Deutschland wollte auch einen Hochgeschwindigkeitszug haben.
Unser Problem wurzelt bis heute in der Tatsache, daß wir keine eigenen Schnellfahrstrecken haben.
So wechseln sich Hochgeschwindigkeitszüge und langsamere oder gar Güterzüge ab mit den bekannten Folgen.
En France kriegt das Bäuerchen einen feinen Brief, in dem steht, daß man sein Äckerchen benötigt für den Streckenbau, und was er dafür bekommt.
Sein Kaufvertrag liegt gleich bei, und wenn er den nicht unterschreibt, wird zum Wohle der Allgemeinheit enteignet.
Bei uns darf man durchklagen bis zum Bundesverfassungsgericht.
Deutsche Demokratie eben.

Zurück zur ICE-Technik.
Warum legte ich weiter oben so großen Wert auf die Zahl eins beim ICE?
Weil er sich grundlegend unterscheidet von seinen Nachfolgern.
Der ICE 1 hatte an jedem Ende des immer gleich langen Zuges eine "Lok", die sich dem Zugbild anpasste.
Fertig.
Acht angetriebene Achsen mußten das alles richten, deshalb immer die gleiche Zuglänge.
Moderne ICEs haben nur noch Steuerwagen und keine Loks oder Triebköpfe mehr, nahezu jede Achse im Zug ist angetrieben.
Deshalb lassen sich die neuen Züge auch viel schöner und windschnittiger gestalten, und in der Länge dem Bedarf anpassen ...

Zum guten Schluß und um diesen Bericht im onlineMagazin zum Ende zu bringen, ein paar Restbilder.
Da die Freunde der UEF (UlmerEisenbahnFreunde) nicht in der Lage waren, mit ihren drei Zügen alle Strecken zu bedienen,
und ich - völlig unverständlich zwar - nicht überall gleichzeitig sein konnte, war es mir verwehrt, diese schöne Lok-Zugkombi in Äkschn festzuhalten ...

Die wunderschöne, taufrisch zugelassene BR 58 (02.07.2022)
mit einer ebenso schön renovierten Dieselloklegende am anderen Ende, der vierachsigen V 100