Seite: GIMP - Einrichten & Erweitern - Plugins & Scripts



GIMP - Einrichten & Erweitern - Plugins & Scripts




Einer der ganz großen Vorzüge von GIMP ist die Möglichkeit, das Programm mit nützlichem Zutaten zu ergänzen. So findet man im Web z. B. Sammlungen diverser Pinsel (eher für die Leute, die GIMP künstlerisch nutzen), aber eben auch eine große Anzahl von Plugins und Scripts, mit denen man GIMP um viele Funktionen erweitern kann.

Wobei es sich bei den Plugins in der Regel eigentlich um richtige kleine Zusatzprogramme handelt, die in GIMP integriert werden (kennt man auch von Photoshop). Damit wird GIMP um Funktionen ergänzt, die in der Grundausstattung nicht existieren. Als herausragende Beispiele seien hier einmal die Wavelet-Filter für das Entrauschen und Schärfen genannt. Absolute must-haves für Fotobearbeiter, denn diese Plugins sind den GIMP-Bordmitteln weit überlegen und liefern absolut professionelle Ergebnisse. Ein weiteres Highlight ist die G'Mic Plugin-Sammlung, die GIMP um ein immenses Portfolio fortgeschrittener Bearbeitungsmöglichkeiten erweitert. Ein anderes Plugin erweitert Gimp um die Möglichkeit EXIFs anzusehen, was es originär nicht kann.


Bei den Scripts handelt es sich, wie der Name nahelegt, um Skripte, die von dem in GIMP integrierten Script-Interpreter gelesen und abgearbeitet werden können. Dabei wird GIMP nicht um neue Funktionen ergänzt, auch wenn das vordergründig so erscheinen mag. Die Scripts greifen lediglich auf die in GIMP vorhandenen Funktionen zu und führen diese entsprechend mitgegebener Parameter der Reihe nach durch, was eine ungemeine Erleichterung des Arbeitsablaufs bedeuten kann.
Gut gemachte Scripts, die es zuhauf im Web gibt, kombinieren auf clevere Art diverse Funktionen und Filter, so dass auch komplexeste Abläufe quasi weitgehend automatisiert werden. Dadurch werden in GIMP (scheinbar) neue Funktionen bereitgestellt.
Als Beispiel sei eine Lichter- und Schatten-Regelung genannt, die es per default nicht gibt. Ein entsprechendes Script nutzt dabei GIMP-Bordmittel um ein Bild zu analysieren, in Licht- bzw. Schattenbereiche zu zerlegen, und diese dann als jeweils separate, maskierte, teil-transparente Ebenen dem Bild hinzuzufügen. Der Benutzer hat nach Ablauf des Scripts also die Möglichkeit die Lichter und die Schatten separat per Schieberegler einzustellen. Nur eine von tausend Möglichkeiten mit Scripts.



Während Scripts, im Allgemeinen, völlig plattformunabhängig funktionieren, sie werden schließlich nur vom Script-Interpreter gelesen und dann mit den in Gimp eingebauten Möglichkeiten abgearbeitet, ist das bei den Plugins nicht so trivial. Wie erwähnt, sind Plugins kleine Programme, die jeweils so programmiert werden müssen, dass das jeweilige Betriebssystem sie ausführen kann.
Gemäß der GIMP-Herkunft aus der Unix/Linux-Welt, sind die Plugins für das Linux-GIMP primär verfügbar. Für die Windows- bzw. Mac-Welt ist die Auswahl deutlich kleiner, allerdings schmilzt diese Einschränkung mehr und mehr zusammen, und die "subjektiv" wichtigsten Plugins wurden mittlerweile portiert.

Sowohl für Windows. als auch für Mac, gibt es feine, sorgsam zusammengestellte Pakete, in denen die wertvollsten Sahneteilchen enthalten sind.




Bezugsquellen:

Die allererste Adresse für Plugins und Scripts ist natürlich die offizielle Sammlung bei gimp.org, die GIMP Plugin Registry, mit einer schier unerschöpflichen Vielfalt an Plugins und Scripts. Auf der Startseite findet man den Eintrag: Browse the Registry, da kann man dann u. a. die Option Content by tags wählen, mit der man in einem großen Schlagwortverzeichnis landet, oder auch die Option Popular content, die eine Übersicht der beliebtesten Inhalte bietet.




Eine weitere Bezugsquelle für Scripts ist die GIMP FX Foundry, dahinter verbirgt sich eine Sammlung von über 100, teils sehr nützlicher, Scripts, die man sich als ZIP- oder tar-Archiv dort herunterladen kann. Leider gibt es keine Erläuterung oder Dokumentation, lediglich ein, allerdings spärlich gefüttertes Forum gibt es auf der Seite. Dennoch empfehle ich den Download, da dort ein paar wirklich brauchbare Scripts für die Foto-Bearbeitung dabei sind.

Linuxer können sich alternativ aus ihren Repositories das Paket gimp-plugin-registry installieren, da sind m. E. die relevanten Scripts ohnehin enthalten.

Ich habe längst nicht alle dieser Filter ausprobiert und werde es wohl auch nie tun. Einige davon werden aber in diversen GIMP-Tutorials in diesem Wiki benutzt. Auf diese wird dann dort im einzelnen eingegangen.




Ein wirkliches Sahnestück ist das G'MIC - Plugin, das auf der verlinkten Seite als Downloads für Windows, Linux und Mac zur Verfügung steht. Linuxer finden alternativ, das Paket gimp-gmic in ihren Repositories.
Das ist dort schon "etwas" besser dokumentiert, vor allem gibt es eine Reihe von Beispielbildern für diverse (künstlerische) Effekte.

Beispiele für die mehr realistische Fotobearbeitung sieht man da leider nicht, finde ich in diesem Fall aber auch nicht so problematisch. Denn G-MIC lädt sich mit einem eigenen Programmfenster inklusive Vorschau, so dass man da sehr schön die Wirkung der Effekte bzw. veränderter Parameter sehen kann.

Neueste Errungenschaft in G'MIC sind eine Anzahl sehr feiner Film-Emulationen von Pat David, die kann man sich, zumindest größtenteils, hier in Pat Davids Blog ansehen, man muss reichlich nach unten scrollen um die Beispielbilder zu sehen. Aber auch sonst enthält G'MIC eine Vielzahl sehr mächtiger Filter für die Fotobearbeitung, man muss sich nur einmal die Repair-Abteilung ansehen. Eine vollständige Liste, die laufend aktualisiert wird, ist leider nur als simple Text-Datei verfügbar, die ich hier verlinke, schaut mal hinein.




Das waren nur einige bekannte Quellen und Empfehlungen. Ansonsten kann man natürlich auch eine Web-Suchmaschine bemühen.

Auch eine Suche nach Video Tutorials ist durchaus zu empfehlen, da gibt es reichlich gute. Eine Suche nach GImp G'MIC youtube brachte u. a. diesen Link zutage. Da wird in 90 Sekunden eindrucksvoll demonstriert, wie man mit GIMP und G'Mic, auf komfortabelste Weise, schöne Wolken in einen blauen Himmel zaubern kann, schaut 's euch an.




Vorgefertigte Pakete:


Für Mac gigt es eigentlich nur eine Alternative, die dafür aber sehr komfortabel ist. Man muss nämlich nichts tun, als sich sein komplettes GIMP von Gimp on OS X zu besorgen. Dort gibt es fertig geschnürte Bündel (GIMP inklusive der wichtigsten Plugins).

Dann gibt es noch das G'MIC-Plugin wie oben unter Bezugsquellen beschrieben. Ich glaube aber, das G'MIC bereits im o. a. Bündel enthalten ist.

Für die Scripts gilt das oben geschriebene, die funktionieren im allgemeinen plattformübergreifend und sind in der GIMP Plugin Registry verfügbar. Scripts kommen meist im Format *.scm und müssen in den Script-Ordner des GIMP kopiert werden. Wie das funktioniert erläutere ich weiter unten in einer bebilderten Anleitung. Da ich aber in der Mac-Welt nicht zuhause bin, GIMP für OS X noch nie gesehen habe, und nicht weiß, ob das dort 1:1 nachvollziehbar ist, hier noch eine Anleitung aus dem Web:

Zitat von hier:
"... just go to the Library folder in your home directory (hold down the ALT-key and click in the Finder menu "Go - Library"). Then go to

~/Library/Application Support/GIMP/2.8

and put your scripts in the "scripts" folder."




Für Windows gilt bzgl. der Scripts dasselbe, verfügbar sind sie in der GIMP Plugin Registry, gespeichert werden sie im Script-Ordner.

Plugins für Windows gibt es ebenfalls in der GIMP Plugin Registry, insbesondere und nachdrücklich, empfehle ich hier, sich das GIMP Extensions Pack for Windows zu besorgen, und anschließend an die GIMP-Installation zu installieren. Das Paket enthält die wichtigen Plugins und noch sehr vieles mehr.

Geht dazu auf diese Seite der GIMP Plugin Registry: http://registry.gimp.org/node/27656, scrollt nach unten bis zum Eintrag: Get latest version und klickt darauf, um den Download zu einzuleiten. Ob ihr dann anschließend, während der Installation alles Angebotene installiert, bleibt euch überlassen. Gimp Animation Package (GAP) und Gimp Paint Studio, kann man sich als Fotobearbeiter sicher verkneifen, aber schaut selbst. Wichtig sind die Plugins und die Scripts. Und die sollten dann nach der Installation schon ordentlich mit eurem GIMP verheiratet sein, d. h., in die korrekten Ordner kopiert worden sein.




Manueller Einbau von Plugins und Scripts:

Die Plugins bzw. Scripts gehören in ganz bestimmte Ordner damit GIMP sie nutzen kann. Diese Ordner werden bereits bei der GIMP-Installation angelegt. Standardmäßig legt GIMP für die Scripts bzw. Plugins jeweils zwei Ordner an. Je einen für die systemweite Nutzung, und je einen für User-bezogenen (dessen Inhalt dann nur dem bestimmten User verfügbar ist).

Diese Ordner (Speicherorte) sind aber je nach Betriebssystem an verschiedenen Plätzen in der jeweiligen Struktur angesiedelt. Das ist aber kein Problem, denn GIMP weiß ja, wo es diese Ordner untergebracht hat. Das lässt sich also einfach ermitteln. In der folgenden, bebilderten Anleitung ist Schritt für Schritt erläutert, wie man an die benötigten Informationen kommt.

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