Seite: GIMP - Hilfe für den Einstieg - Allererste Begegnung

Hallo Fotofreunde,
für Digital-Fotografen ist Bildbearbeitung in elektronischer Form heutzutage eigentlich unverzichtbar.

Auch wenn jemand im Allgemeinen ganz zufrieden mit den JPEG- Bildern aus seiner Kamera ist, so ergibt sich irgendwann doch der Wunsch zur Nachbesserung. Ein gefälligerer Beschnitt vielleicht, Tonwerte, Farben, Kontrast, Helligkeit nachregeln, oder auch ein bisschen lokalen Kontrast oder Schärfe hinzufügen. Hier oder dort einen unattraktiven Hintergrund selektiv in Unschärfe versinken lassen, unerwünschte Bildbestandteile weg retuschieren (stempeln) u.v.a.m.. Eine Bildbearbeitungssoftware muss her.

Eine Alternative zum teuren Photoshop bietet GIMP Wilber, das GIMP-Maskottchen

GIMP kann fast alles, was Photoshop kann und kostet rein gar nix, bis auf die Bereitschaft, sich ein wenig damit auseinanderzusetzen und einzuarbeiten. Das muss man im Übrigen bei PS auch tun, ich weiß von PS-Nutzern, die es bestenfalls rudimentär nutzen, weil sie ansonsten überfordert wären. Dann war da noch die Sache mit den drei Fenstern, mit denen GIMP sich in der Vergangenheit präsentierte.
Sowas aber auch, sieht ja völlig anders aus, als all die anderen Programme, die die meisten Leute aus ihrer Windows-Welt kannten.


Bullshit! Gimp ist nicht komplizierter und unübersichtlicher als PS, nur anders. Und das mit den getrennten Fenstern lässt sich heutzutage (ab GIMP 2.8) mit genau zwei Mausklicks abstellen.

Mit diesem Beitrag will ich euch zunächst nur mit GIMP bekanntmachen und ein paar grundlegende Dinge klären.
Wie das dann im praktischen Einsatz funktioniert, und was damit so alles geht, dazu haben wir dann noch weitere Beiträge, in denen verschiedene Anwendungen Schritt für Schritt erklärt und gezeigt werden. Diese Beiträge werden wir, in unregelmäßigen Abständen, sukzessive um weitere ergänzen. Themenvorschläge bzw. Fragen, Anregungen, Hinweise zu existierenden Beiträgen können an geeigneter Stelle im Forum eingebracht werden.

Also GIMP heißt das Paket, und es ist eine sehr mächtige Bildbearbeitungssoftware. Es deckt (wie Photoshop) einen viel weiteren Bereich als die Fotobearbeitung ab.
Auf diesen Aspekt will ich aber nicht weiter eingehen, sondern mich auf die Fotobearbeitung beschränken.

GIMP ist Open Source und steht in Versionen für Linux, Windows und Mac OS zur Verfügung.
GIMP arbeitet, wie Photoshop, mit Ebenen, die sich mit einstellbarer Transparenz übereinander legen lassen.
GIMP kann, wie Photoshop, mit einer großen Anzahl von Plugins erweitert werden.
GIMP kann, wie Photoshop, komplexe Abläufe per Skript erledigen, von denen eine riesige Anzahl im Web verfügbar sind. Man kann natürlich auch selbst welche schreiben, wenn man kann ;-).

GIMP kann, anders als Photoshop, nicht als RAW-Konverter genutzt werden, jedenfalls nicht so ohne weiteres, Es gibt allerdings das UFRaw-Plugin, das diese Funktionalität nachrüstet.

GIMP kann, anders als Photoshop, nicht mit Dateiformaten im 16-Bit Farbraum arbeiten (mit Ausnahme von 16Bit PNG-Dateien).
16Bit TIFF wird beim Import nach 8bit konvertiert.

Nachdem das abgeklärt ist, gibt es endlich etwas zu sehen, nämlich den ersten Auftritt von GIMP 2.8 nach der Installation.
Na ja, nicht ganz, auf meinem Screenshot stehen oben in der Titelleiste schon ein paar nachträglich erfolgte Menüeinträge für diverse Filter. Diese sind nach einer frischen Installation nicht da.

<-Klick

Oben im Hintergrund zu sehen, ist mein, extra für euch aufgeräumter, Linux Desktop, wird also bei euch vermutlich anders aussehen. Übrigens, wie man GIMP
auf den diversen Betriebssysteme installiert, das entnehmt ihr bitte der jeweiligen Dokumentation, oder fragt in der entsprechenden Rubrik unseres Forums.




Wie man im Bild oben sah, präsentierte sich GIMP beim ersten Programmaufruf in der klassischen 3-Fenster Ansicht.
Das ist aber ganz einfach abzustellen, siehe unten.

<- Klick





Um die Programmoberfläche vorzustellen, zerlege ich sie jetzt wieder in drei Teile.


Zuerst der Hauptteil der Programmoberfläche mit dem Menü und der darunter befindlichen Arbeitsfläche (die allerdings jetzt schmal zusammengeschoben ist).
Zu einigen Menüpunkten habe ich dort Kommentare eingetragen, weitere Erläuterungen erfolgen besser an praktischen Beispielen. Siehe dazu in die entsprechenden Wiki-Beiträge.







Nun zur linken Seite der Programmoberfläche.







In diesem Modul finden wir den Werkzeugkasten, darunter die schwarze und weiße Schaltfläche für Vorder- und Hintergrundfarben nebst Umschaltmöglichkeit. Darunter sehen wir den Dialog "Werkzeugeinstellungen". Dieser Dialog wird jeweils in Abhängigkeit vom oben gewählten Werkzeug generiert.

Im Beispiel wurde oben das Werkzeug "Rechteckige Auswahl" ausgewählt (um zum Beispiel ein Bild zuzuschneiden). In den Werkzeugeinstellungen dazu, kann ich z. B., mit dem kleinen X, die Option "festes Seitenformat" festlegen. Außerdem habe ich darunter eingetragen, dass ich ein Verhältnis von 1:1 will, so wird dann die rechteckige Auswahl zum Quadrat.
Rechts daneben kann ich mit diesen beiden Icons noch zwischen Hochformat bzw. Querformat wählen. (Was natürlich bei dem aktuellen Seitenverhältnis 1:1, weitestgehend gleichgültig ist)

Das Verhältnis ist völlig frei editierbar. Wenn also unser Forenfreund DonTuttiFrutti, für das Layout des Forenkalenders ein krummes Bildformat vorsieht, nur zu. Dann tragen wir im Bedarfsfall halt ein Seitenverhältnis von z. B. 1: 1,327 ein, und schneiden das anschließend blitzschnell und pixelgenau zu, kein Problem.












Kommen wir nun zur rechten Seite der Programmoberfläche.





Dort ist der obere Teil belegt mit den Karteireitern für den Ebenen-Dialog, Kanal-Dialog, Pfad-Dialog, für das Journal und den Auswahleditor.

Mit diesen Dialogen lassen sich entsprechende Transaktionen durchführen und verwalten.

Im Vordergrund ist der Ebenen -Dialog zu sehen, gekennzeichnet durch das Icon mit den weißen, übereinanderliegenden Seiten.. Das weiße Feld darunter würde uns Miniaturbilder ggf. vorhandener Ebenen anzeigen, mindestens eine, das geladene Bild nämlich, als Hintergrundebene. Da in diesem Fall kein Bild geladen ist, sieht man kein Miniaturbildchen. Diese Ebenen lassen sich Ein- und Ausblenden, die Deckkraft/Transparenz, mit der sie übereinander liegen ist einstellbar. Des weiteren lassen sich diverse Modi für das Überblenden einstellen.

Das zweite Icon, mit den übereinanderliegenden Folien in Rot, Grün, Blau, repräsentiert den Kanal-Dialog, mit dessen Hilfe die RGB-Kanäle separat ausgewählt werden können.

Das mittlere Icon, mit den Kurven, repräsentiert den Dialog Pfade, die damit verwaltet werden können.

Das vierte Icon, mit dem gelben Rückwärts-Pfeil, steht für das Journal. Das Journal zeichnet nahezu alle Aktionen einer Gimp-Sitzung auf. Mit Hilfe dieses Journals kann man zurückspringen an beliebige Punkte der Historie. Das geht allerdings nur während einer Sitzung. Leider kann das Journal nicht wie die Ebenen, mit dem Bild in der XCF-Datei gespeichert werden (in einer Begleitdatei/sidecar etwa), schade.
Speichert und schließt man also das aktuelle Bild, und öffnet es später erneut, ist das Journal geleert.

Das fünfte Icon steht für den Auswahleditor und soll angeblich den Zugriff auf Aktionen, die man ebenso unter dem Menüpunkt Auswahl aufrufen kann, einfacher zugänglich machen. Ich weiß nicht so recht, mir hat sich der Nutzen bisher nicht erschlossen.




Unter den Dialogen, im unteren Teil dieses rechten Moduls, sehen wir aktuell auf dem Karteireiter im Vordergrund eine Pinsel-Auswahl. Eine nützliche Ergänzung zum Werkzeug "Pinsel", wie ich finde, Damit ist viel schneller ein neuer/anderer Pinsel ausgewählt, als das auf der linken Seite geht, in den Werkzeugeinstellungen des Pinsel.Werkzeugs. Auch können existente Pinsel bearbeitet/modifiziert werden, sowie eigene, neue Pinsel erstellt werden. (Es gibt auch reichlich davon im Netz, zum Download)



Auf den Karteireitern dahinter verbergen sich Dialoge zur Auswahl von Mustern (für Kacheln/Texturen), und für Farbverläufe, die man damit nutzen kann. Nichts, was ich vordergründig für die Fotobearbeitung nutzen würde. Sollte jemand unter euch sich jedoch künstlerisch betätigen wollen, nur zu, dafür kann man 's schon brauchen.




Zum Abschluss dieser Vorstellung zeige ich noch einen Screenshot des Programms mit einem geladenen und bearbeiteten Bild
Dort wurde ein Bild mit einem Passepartout nebst einem Schlagschatten versehen. Die dazu benutzen Ebenen sieht man rechts im Ebenen-Dialog, nur um eine beispielhafte Gimp-Nutzung zu zeigen.

Die mit der Bildschirmlupe herausgestellte Stelle unten, mittig, soll aufzeigen, wie groß die Dateien werden, wenn man mit allen Ebenen verlustfrei im XCF abspeichert. Ist schon kein Pappenstiel. Wer allerdings schon einmal aus PS mit mehreren Ebenen im PSD-Format gespeichert hat, dürfte vergleichbares erlebt haben.



Des weiteren habe ich noch ein paar Stellen per Bildschirmlupe vergrößert und kommentiert, Denn diese vergrößerten Ecken sind sehr klein und werden oft übersehen. Dabei verstecken sich da ein paar durchaus nützliche Tools. Diese 4 Ecken der Arbeitsfläche, sind allerdings erst dann vorhanden, wenn ein Bild geladen ist.

Das soll es an dieser Stelle gewesen sein. Lediglich eine Vorstellung und Erläuterung der Programmoberfläche meines Gimp. Da gäbe es noch soviel zu zeigen, wie man sich die Oberfläche per Thema visuell angenehmer gestalten kann, beispielsweise, und vieles mehr. Aber das würde m. E. hier zu viel, und soll anderen Beiträgen vorbehalten bleiben. Wie schon erwähnt, ist die praktische Nutzung von Gimp mittlerweile in diversen Beiträgen verfügbar, und es werden weitere folgen.

Bis dahin

viel Spaß und Erfolg mit Gimp


Dieser Beitrag wurde erstellt von unserem Forenfreund Herbert - Copyright by heru


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