Seite: GIMP - Hilfe für den Einstieg - Entrauschen mit einem Plugin

In diesem Beitrag geht es um das Entrauschen, das leider so manches Mal nötig ist.

Dazu nutzen wir das vorzügliche Plugin "Wavelet denoise".

Und,um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, bohren wir es noch ein wenig auf, indem wir nicht einfach nur das ganze Bild entrauschen, sondern dort wo es erforderlich ist. Das generelle Entrauschen hat nun einmal den Nachteil, dass das ganze Bild glattgebügelt/weichgezeichnet wird.
Also wollen wir gezielt, selektiv/partiell Entrauschen.

Dazu benötigen wir das nützliche Script "Harry's denoising".

Hier die Links zum Download der beiden Tools:

Wavelet denoise gibt es hier

Harry's denoising gibt es hier

Zusätzlich habe ich o. a. Downloads als Anlagen an diesen Beitrag gehängt, siehe unten.

So, weiter geht 's.
Bevor wir mit dem hoffentlich mittlerweile heruntergeladenen Plugin und dem Script entrauschen können, müssen wir die allerdings noch irgendwie mit Gimp verheiraten.

Vorwegschicken möchte ich noch, dass ich die Apfel-Rechner außen-vor lassen muss, davon habe ich nicht allzu viel Ahnung. Mac-User mögen sich vielleicht den Absatz 1.3.3 im Kapitel 13 des Gimp-Onlinehandbuchs zu Gemüte führen.

Ich wende mich hier in erster Linie an die Windows-Nutzer, die wohl die Mehrheit ausmachen dürften. Der geneigte Tux-Jünger wird vermutlich sein Linux kennen und sollte kein Problem haben, die Dateien ordnungsgemäß zu verstauen.

Heruntergeladen haben wir also ein Script, erkennbar an der Endung '.scm' und ein Plugin, welches als Zip-Archiv vorliegt, nämlich: h_localdenoise3.scm und wavelet-denoise-0.2-win.zip.

Das Zip-Archiv können wir schon einmal vorbereitend entpacken und erhalten einen neuen Ordner mit dem Namen "wavelet-denoise-0.2-win".

Windows-User brauchen aus diesem Ordner nur die Datei "wavelet-denoise.exe". Die muss dann in den Plugin-Ordner kopiert werden.
Linuxer haben 's wieder mal einfacher, sie führen "gimptool-2.0 --install wavelet-denoise.c" in der Konsole aus, das war 's dann schon.

Wo sind unsere Plugin- bzw. Script-Ordner?
Für Windows- Nutzer ist das etwas versteckter. Aber Gimp kann uns da helfen.
Wir starten also Gimp (ich habe für die Screenshots die Version 2.8 unter Windows verwendet) und klicken oben im Menü auf 'Bearbeiten' und dann auf 'Einstellungen'.




Danach scrollen wir über die ganzen bunten Bildchen nach unten und klicken auf den Eintrag 'Ordner'.



Ein Klick auf das Plus-Zeichen bricht die nächste Ebene auf.

Da stehen dann, unter anderem, die Einträge Plugins (hier markiert) und Skripte. Ein Klick auf den jeweiligen Eintrag zeigt dann im rechten Fenster die Ordner an.
(Beachtet die zweite Zeile einfach nicht. Das sieht nur bei mir so aus, weil ich dort noch auf Plugins der Vorversion verweise).

Der obere Eintrag ist wichtig, dahin muss das Plugin. in diesem Fall also: "C:\Dokumente und Einstellungen\Heru\.gimp-2.8\plug-ins".



Wir merken uns das also, oder besser noch, wir kopieren direkt die Datei "wavelet-denoise.exe" aus dem entpackten Zip in den eben gefundenen Plugin-Ordner, im Beispiel ist das dieser: "C:\Dokumente und Einstellungen\Heru\.gimp-2.8\plug-ins". Dazu geht man in Windows auf den Arbeitsplatz und öffnet der Reihe nach C: , dann Dokumente und Einstellungen, dann euren persönlichen Profilordner (bei mir ist das der Ordner Heru), dann .gimp-2.8 und zuletzt plug-ins. Dort hinein wird die Datei "wavelet-denoise.exe" kopiert.

Das Plugin wäre damit erledigt.




Wenn Gimp noch offen ist, gut, falls nicht, starten wir es erneut.

Genau wie oben, hangeln wir uns durch das Menü. Zuerst "Bearbeiten", dann "Einstellungen", dann "Ordner" und zuletzt "Skripte".
Einmal drauf klicken zum Markieren, und im rechten Fenster wird uns unser Script-Ordner angezeigt.



Wie man sieht ist das bei mir der Ordner "C:\Dokumente und Einstellungen\Heru\.gimp-2.8\scripts".
Unter Linux üblicherweise ~/.gimp-2xx/scripts

Hier hinein kopieren wir die Datei "h_localdenoise3.scm". Und das war 's auch schon. Gimp schließen und neu starten, und hoffen, dass es keinen Mecker gibt.
Der Neustart dauert jetzt etwas länger, da erstmalig die Änderungen eingelesen und initialisiert werden.


Wenn alles geklappt hat, müsste man auf den ersten Blick den Unterschied sehen. Oben im Titelmenü steht jetzt ein neuer Eintrag, nämlich: "Harry's plugins".



Soweit so gut, aber ohne Bild kann man damit noch nichts anzufangen.


Also laden wir ein Bild, das Entrauschen nötig hat.






Weiter geht 's, jetzt wird 's ernst mit dem Entrauschen.

Anmerkung: Ich habe lange nach einem geeigneten Bild gesucht, dieses war noch in meinem Müll-Ordner, ist zwar nix dolles, aber verrauscht, und ich denke, es tut seinen Zweck als Beispiel.

Wenn man also auf Harry's plugins und dann auf Noise und Harry's denoising 1.08 geklickt hat, geht ein neues Fenster auf, oder auch nicht.

In Linux sieht man es sofort im Vordergrund, in meinem Windoof versteckt es sich hinter Gimp. Da muss man dann ganz unten auf dem Monitor, in der Windows-Taskleiste, auf den dort sichtbaren Eintrag Skript-Fu: Harry's denoising klicken, um es in den Vordergrund zu holen.


Jedenfalls sieht das anschließend etwa so aus.



Wavelet Denoise sollte, genau, wie hier sichtbar, oben in der zweiten Zeile voreingestellt sein.
An den Reglern machen wir auch erst einmal nichts. Man könnte dort noch Parameter fein-tunen, aber das könnt ihr gerne später selbsttätig üben, wenn ihr möchtet.
Im allgemeinen funktioniert es mit den Voreinstellungen sehr gut, und wir klicken einfach nur noch unten auf OK.


Dann gibt 's schon wieder ein neues Fenster, dieses kleine Hochformat-Fenster, das endlich die Einstellungen des Wavelets darstellt, alle anderen Fensterchen, lasst ihr einfach zufrieden. Dort, in diesem Wavelet-Fensterchen, belassen wir die Einstellungen so, wie im Bild zu sehen, und tragen nur noch, wie von Harry empfohlen, in das Feld "Amount" einen Wert von 1500 ein. Das geht zwar auch mit dem Schieberegler, aber eintippen geht schneller, denke ich. Dann klicken wir nur noch auf OK, und lassen Gimp arbeiten.




Da laufen jetzt nacheinander einige Scripte ab, wie man an diversen blauen Fortschrittsbalken mitverfolgen kann, einfach machen lassen.


Irgendwann sieht 's dann etwa so aus. Rechts in der Ebenenverwaltung seht ihr oben eine neue Ebene, die dazu noch rechts daneben eine Ebenemaske aufweist.
Diese Ebenenmaske wird benötigt, um lokal zu entrauschen. man kann darin nämlich mit einem schwarzen Pinsel malen, um wegentrauschte Detais zurückzuholen, oder auch mit einem weißen Pinsel, um Stellen die noch mehr entrauscht werden sollen, nachzubearbeiten.
Harry hat jedenfalls fertig und gibt zum Abschluss genau das nochmal als Tipps von sich. Die Meldung könnt ihr lesen und mit OK schließen.



Eigentlich sind wir jetzt soweit durch mit der automatischen Entrauscherei. Wie man dann noch gezielt bestimmte Stellen nachbearbeitet, zeige ich im nächsten Beitrag.




Was wir jetzt sehen, sieht also aus wie folgt.



Ihr könnt das erzielte Ergebnis sehr gut im Vorher- Nachher-Vergleich betrachten, wenn ihr rechts, in der Ebenen-Verwaltung auf das kleine Augen-Icon in der oberen Ebene (die mit den 2 Bilchen nebeneinander) klickt. Wenn das Auge verschwindet, seht ihr nur die Hintergrundebene (das ist unser Ursprungsbild), und wenn ihr dann wieder klickt, erscheint das Äuglein wieder, und die untere Ebene wird von unserer neuen Ebene überdeckt. Und zwar mit 100% Deckkraft, wie der Schieberegler über den Ebenen zeigt. Mit diesem Schieberegler kann man bei Bedarf, die Deckkraft mindern, um den Effekt feinst möglich zu steuern. Aber lasst das erst mal so stehen, mit dem Schieberegler könnt ihr später spielen.


Viel interessanter für uns ist doch diese Ebenen-Maske, die ihr neben der Ebenen-Miniatur seht. Einfach mal drauf klicken.



Und anschließend klickt ihr ganz links im Werkzeugkasten auf den Pinsel.



Die Pinselgröße könnt ihr links an dem entsprechenden Schieberegler einstellen und anschließend in dem Bild herum malen. Zur Zeit ist schwarz als Vordergrundfarbe gewählt. Das bedeutet, dass bei jeder Stelle, die ihr jetzt damit übermalt, die Details wieder hergestellt, und das Entrauschen zurückgenommen wird.




Wollt ihr dagegen an einigen Stellen mehr entrauschen, dann klickt ihr auf diesen kleinen Doppelpfeil neben dem schwarzen und dem weißen Kästchen. Damit vertauscht ihr die Vordergrund und Hintergrundfarbe, ihr habt jetzt weiß als Malfarbe, und alles, was ihr übermalt wird stärker entrauscht (weichgezeichnet)..




Wenn ihr dann irgendwann zufrieden seid, klickt ihr rechts in der Ebenen-Verwaltung mit der rechten Maustaste auf die obere Ebene mit der Maske, und wählt dann Ebenenmaske anwenden.




Die Maske neben der oberen Ebene verschwindet und ihr seht nur noch zwei Ebenen. Die Deckkraft der oberen Ebene könnt ihr, falls gewünscht, jetzt noch mit dem Schiebebalken nachregeln.



Das soll 's als Beispiel für einen Arbeitsablauf gewesen sein. Zum Schluss wäre das Ergebnis nur noch, wie üblich, zu speichern. Eine Neuerung bei Gimp 2.8 beinhaltet, dass man unter dem Menüpunkt Datei -> Speichern, nur noch in dem hauseigenen Gimp-Format XCF speichern kann, alle Ebenen bleiben dabei erhalten, ganz so wie in Photoshop/PSE, wenn man dort unter dem Format PSD speichert.
Will man aus Gimp 2.8 andere Formate abspeichern, muss man dazu den Menüpunkt Datei -> Exportieren wählen.


P. S. Ich hoffe, ich habe die Themen Einfügen eines Plugins bzw. eines Scriptes in Gimp und anschließend deren praktische Anwendung an einem Beispiel, einigermaßen anschaulich und nachvollziehbar vermitteln können.
Falls jemand Fehler entdeckt, bitte melden, ebenso natürlich wenn noch Fragen bestehen, diese dürfen hier, nämlich im Forumsthread Fragen, Anmerkungen und Vorschläge zu GIMP diskutiert werden.



Dieser Beitrag wurde erstellt von unserem Forenfreund Herbert - Copyright by heru



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