Der Stöhner von Suhlingen.
Ja, auch in solch einem groben Teil stecken tiefgründige Gefühle.
Im letzten Drittel seiner Aufbewegung entfuhr ihm ein kraftvolles Brummen,
das in einem schmerzerlösenden ausächtsen der Maloche endete.
Ja, ich habe auch den fließenden Schweiß auf seiner Stirn gesehen.
Und noch ne Runde, und noch ne Runde, und noch ne Runde!
Immer die gleich monotone quälende Maloche.
Aber ich habe immer auch den zornigen Blick auf diesen vermaledeiten Antreiber, den Elektromotor gerichtet, gesehen.
Bürschchen, ich komme Dir jeden Tag ein paar Millimeter näher.
Und eines Tages da erwische ich Dich.
Und dann wirst Du Dein blaues Wunder erleben.
Ja, solch tolle lebendige Motive kann man in unserem großen Deutschland finden.
Man muß nur genau hinhören.
mfg Berthold.


Mamiya 645 125mm, F22, 2s, + ND6 + ND2 + Cokin Rotfilter
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.



PS.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.
Das bedeutet: Ausgepixelt, Kontrastbearbeitet, den Farbton angepasst, die Ecken manchmal abgedunkelt.
Das 800x800 Pixel große JPG ist dann noch ganz leicht nachgeschärft.
Das bedeutet aber nicht dass ich Motivteile entferne oder hinzufüge.
Also ich gestatte mir alles, was ich in meinem Analoglabor auch anwende und hinbekomme.
Seit etwa 2 Jahren arbeite ich (mangels der nötigen Freizeit) sozusagen nur Hybrid.
Mein Labor benötige ich nur zum Entwickeln von Filmen und zum Basteln an meinem Fotohobby.
Der Vergrößerungstisch von meinem Laborator-128 ist ne tolle Werkbank.
Aber die Krönung ist und bleiben die Abzüge auf Baryt. Auch das wird irgendwann wieder nachgeholt.

Ganz fein die Bewegung eingefangen!

So träumerisch zart bekommen es die Digitalkameras nicht hin ...

Ein tolles Bild und eine klasse Ergänzungsgeschichte.

Liebe Grüße
Silbea

Gehts künftig auch ein bischen größer?
800px × 564px sind kaum geeignet für eine Bildbeurteilung.

Zitat

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Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.
Das bedeutet: Ausgepixelt, Kontrastbearbeitet, den Farbton angepasst, die Ecken manchmal abgedunkelt.
Das 800x800 Pixel große JPG ist dann noch ganz leicht nachgeschärft.

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Hallo erstmal,

ich bin der Meinung das Bild kann aber nicht als Beurteilung zu einem S/W- Abzug auf entsprechendes Papier dienen, man mag den Aufwand und die Liebe zu S/W ahnen, aber letztendlich sieht man ein digital bearbeitetes 8bit Jpeg, das 256 Graustufen ermöglicht, welche die meisten Consumer-Monitore nicht einmal darstellen können. Die Qualität von gut belichteteten u. entwickelten S/W- Filmen kann man leider nicht ohne Aufwand beim Betrachter zeigen..

Hallo in die Rund und ein "Danke schön" für Eure Anmerkungen.
Ja, die Pixelauflösung ist auch für mich so ein Problem, das sich bei mir in der Seitengrenze 800 Pixel eingependelt hat.
Diese Grösse geht auf fast allen Monitoren und wird recht schnell angezeigt.
Die Feinheiten eines Abzuges sind im Netz eh nicht richtig darstellbar. Das ist besonders bei den älteren Faltern mit ihrem eigen Abbildungsverhalten schade aber nicht zu ändern. So ein Abzug von einem 6x9-Lappen, belichtet durch ein altes Heliar ist schon etwas, mit einem sehr eigenen Charakter, ebenso wie die sehr gute leicht Randunschärfe vom 6x9 Agfa-Apotar, das ich sehr schätze. Auch all die anderen Linsen zeige ihre eigene Sehweise.
Am modernsten wohl die Mamiya-Objektive. Ich liebe sie alle!
Also, die Runde in Deutschlands Motiven geht weiter. Ich habe noch ein paar gefunden. Einmal in der Woche schaffe ich es auch ins Internet.
Gruß Berthold

Kurven in der Bildgestaltung, Ja, die bringen es.
Das ist ein „Salz“ in unserer Bildgestaltung.
Besonders solche, die sich so zart in die Tiefe winden und im Hintergrund untergehen sind ein klasse Tiefensymbol, dem das Auge willig folgt.
So ähnlich hat wohl auch dieser Landwirt gedacht.
Immer nur stupide gerade aus?
Nee, obwohl, gerade diese gekonnte kurvenlose Furche war der Stolz unserer Altvorderen.
Mit den Rössern schnurstracks bis zum Horizont gepflügt, ja das war damals Kunst auf dem Land.
„Man müsste mal Schwung in die Sache bringen! Nur son Bischen!“
Aber sonne schwungvolle Welle ist gar nicht so einfach in den Acker zu pflügen.
Wie man aber sieht, ist ihm dies ja wohl perfekt gelungen.
Mal etwas ganz neues für solch einen hochaufgerüsteten Kurven abgewöhnten, GPS gesteuertem Trecker.
Der Lenker vom Maisernter wird sich wohl auch überdiese Kurventour durchs Grüne wundern.
Egal, wird schon passen, immer den Reihen hinterher!
Aber Opa wird schännen. „So etwas unordentliches fuckeliges hätte es früher nicht gegeben. Diese Jäuste“!
Oder hat er wohl gegrinst?
Also ich finde, es sieht gut aus!
Wie seht Ihr das?

PS1.
Auch die Kaninchen wird es auch mächtig freuen.
Haste den Fuchs im Nacken, ist ne Kurve mehr als Lebensrettend.
Hinter der Biege kann er dich ja nicht mehr ausmachen.
Nur mußte dann schleunigst en Haken schlagen und abbiegen, sonst wirste am Ende doch noch warmes Fuchsfutter.
mfg Berthold der im Sauerland wohnt.

PS2.
Früher war ja alles viel besser, weil da weniger gestaubt wurde, oder?

Agfa Isolette 6x6 Solinar 4,5 85mm mit Vergütung, f11, 1/80s.
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.






Agfa Record 6x9 Apotar 4,5 105mm mit Vergütung, f11, 1/125s.
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.

Motiv 1. Besondere Bäume in der Landschaft.
Wer kennt sie nicht, diese besonderen magischen Blickpunkte in der Natur.
Die besondere Größe, der besondere Ort, die anheimelnde Ruhe die sie ausstrahlen ist schon etwas Besonderes für uns Menschen.
Oft wurden sie abgeholzt, weil sie in der Landwirtschaft zu viel an gewinnbringendem Land mit Schatten versahen.
Unter solchen Ruhespendern im Schatten zu sitzen ist nur wenigen vergönnt.
Wenn man dann noch weit von der Menschlichen Geräuschkulisse entfernt, solch einen „Seelenparkplatz“ entdecken und erreichen kann, sollte man sich reichlich Zeit lassen und diese Aura mit allen seinen Sinnen erfassen und auftanken.


Motiv 2. Attacke auf die riesigen Eichen.
Die Eichen-Prozessionsspinner haben zugeschlagen.
Hunderte von Eichen waren absolut kahl gefressen.
Aber nur Eichen. Alles andere mögen diese Raupen wohl nicht.
Nach gefräßiger Tat sieht es sehr traurig aus. Nichts grünes mehr in den Zweigen und der Boden darunter ist übersäht von einer Unmenge kleinster Blattreste und überall diese Ketten von aneinandergereihten Spinnern, unermüdlich auf der Suche nach weiteren belaubten Eichen.
Zukünftig machen wir einen großen Bogen um diese Gebiete.
Beim zweiten Mal war beim Radeln auch der Wind kräftig unterwegs.
Ergebnis: 14 Tage mächtiger Juckreiz!
Nicht nur diese Raupen nicht berühren sondern auch um den Lebensbereich einen großen Bogen schlagen, sonst erwischen dich die abgeworfenen und dann aufgewirbelten Brennhaare doch noch.
Es war die verspätete abgesprochene Rache dieser Tierchen gegen uns.
Aber es ging ja nicht anders.
Einige sind bei uns unter die Fahrradreifen gekommen und haben es nicht überlebt.
Es waren wirklich viel zu viele unterwegs, um ausweiche zu können.






Agfa Record II 6x9 Apotar 4,5 105mm mit Vergütung, f8, 1/250s, Gelb-Filter.
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.





Agfa Record II 6x9 Apotar 4,5 105mm mit Vergütung, f8, 1/250s, Gelb-Filter.
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.






Agfa Record II mit Apotar 4,5/105mm 6x9cm für 120er Rollfilme. Keine Billy!
Ich möchte Euch diese gut „60-jährige“ Kamera mal ans Herz legen. Das Besondere ist das 3-Linsige Apotar 4,5x105mm.
Peter Müller hat mir speziell dieses Objektiv in der Record-Reihe ans Herz gelegt.
Seine Worte: „Dieses Apotar zeigt in anderer Hinsicht als das Solinar eine starke Präferenz Lichtstimmungen einzufangen, die mit dem Solinar so nicht möglich sind„!

Es wurde in der 6x9cm Agfa Record II(keine Billy) in den 50/60er Jahren verbaut. Eine Record mit dem 4-Linsigen Solinar gab es auch und war an Schärfe für die damalige Zeit die Agfa die Krönung im Objektiefbau.
Aber auf diese Solinar-Schärfe bin ich oft in der Landschgaftsfotografie gar nicht mehr so aus. Ganz im Gegenteil. Das Apotar mit den oberflächenvergüteten 3 Linsen hat das Besondere in sich.
Die wenigen Gläser bedeuten eine gut Reflexfreiheit bei seitlichem oder direktem Gegenlicht.
Die Gegenlichtblende ist trotzdem Pflicht. Am sympathischsten aber finde ich den steuerbaren Übergang der Unscharf im Randbereich.
Bei Blende 8 hat das Abbild einen tollen Übergang von Scharf in eine homogene weiche aber noch gut erkennbare Unschärfe.
Ab Blende 16 ist das weitgehend aufgehoben und Blende 32 ist zum Gewinn an Tiefenschärfe auch sehr gut benutzbar. Trotz der kleinen Blende bleiben die Beugungserscheinungen sehr gering.
Wer aus dem KB-Bereich kommt, wird erstaunt sein, um wieviel man weiter abblenden muss, um wieder auf eine ähnliche Schärfentiefe zu kommen.
Da wird f16 oft zum Standard und benötigt dann auch dementsprechend eine lange Belichtungszeiten.
Sonnige Landschaften erfordern bei f16 und Tmax-100 eine 1/60 oder FP4+ eine 1/30 Sekunde.
Unschärfen wegen Freihand-Kamerahaltung, lasse ich bei mir möglichst nicht zu.
Bei mir ist zu 99% eines mein Ein- oder Dreibein-Stativ oder der Bohnensack im Einsatz.
Ich liebe diese Ausricht- und Entschwingungshilfen!
Also schaut Euch mal den Schärfeverlauf vom Motiv 1 mit Baum im Kornfeld an.
Links und unten wurde zur besseren Motivgestaltung vom Negativ etwa 10% abgeschnippelt.
Zieht diese, sich leicht steigernde Randunschärfe, nicht Eure Auge immer wieder zurück zum schärferen Baum?
Bei F8 kommt auch der unterbrochene Hintergrund optimal unaufdringlich zur Tiefengestaltung.
Und 6x9cm Negative sind recht optimal für die gängigen Flachbildscanner wie den Epson V700/V750.
Aber 50 bis 100€ sollte Euch schon solch eine gute AGFA Record II mit dem „4,5/105mm Apotar“ wert sein. Abzüge auf 30x40cm Papier sind kein Problem.
Der Zentralverschluß verursacht so gut wie keine Erschütterungen beim Belichten. Bei Windstille reicht ein sehr einfaches Stativ vollkommen aus. Auf dem Bild seht Ihr meinen Pneumatikauslöser, der beim Auslösen vibrationsfrei solch Kameras auslöst. Deutlich besser als jeder noch so langer Drahtauslöser bei nicht so gutem Stativ.
Der in der Kamera eingebaute ungekuppelte Entfernungsmesser, ist brillentauglich.
Mein Tip:
Diese Kamera mit Geli, Beli und kleinstes Stativ wiegen wenig passen in jeden kleinsten Rucksack. Also eine immer-dabei-Kamera für die „besonderen Lichtstimmungen bei der Landschaftsfotografie“.
mfg vom Berthold, der gerne im Sauerland wohnt.



3. Motiv. Agfa Record II mit Apotar 4,5/105mm 6x9cm für 120er Rollfilme. Keine Billy!



PS.
Zur Gestaltung könnt Ihr diese Bilder auf diesen Seiten alle von Euch umgestalten.
Sie können dadurch nur besser werden.
Eure andere Sehweise oder Empfindungen würde ich gerne sehen oder lesen.

Ganz herzlichen Dank für die beeindruckenden Bilder und ausführlichen Erläuterungen.

Moin Berthold,

danke für die Einblicke auch hinter die analogen Kulissen, es ist wirklich beachtlich welche Details Du zu den Bildern liefern kannst.

Dank Euch Beiden für Eure Anmerkungen.

> Dirk
> danke für die Einblicke auch hinter die analoge Kulissen, es ist wirklich
> beachtlich welche Details Du zu den Bildern liefern kannst.

Wenn man sich auf die Unterschiede zwischen Analog und Digital einlässt, kommt man schnell auf die Abbildungseigenschaften der alten Objektive.
Ich habe lange von „rattenscharfen Negativen“ geträumt, die dann schnell aus dem Handgelenk, dank der Digitaltechnik ermöglicht wurden.
Da analog mitzuhalten geht nur über große Negativformate und allerbester Negativverarbeitungstechnik.
Aber welch ein Aufwand!
Nichts für Wanderer und Radler, die auch nebenbei fotografieren.
Und dann hab ich die besonderen und oft sehr eigentümlichen Abbilder von einigen der alten Linsen lieben gelernt.
Die hängen aber immer an den alten Kameras mit ihren Mucken. Das alte Fotohandwerk musste erlernt werden.
Und diese Steckenpferd, diese lebenslange Herausforderung, das ist was für mich.
So eine alte besondere Linse vor eine Digitale zu adaptieren, bringt es nicht.
Dieses besondere Abbild bringen diese Linsen nur bei den für sie bestimmten Negativgrößen.
Also bei dem Agfa „Apotar“ 120er Film in 6x9cm Negativen.
Das Besondere der Linsen liegt in dem Abbild, im kompletten Verlauf von der Mitte bis zum äußersten Negativrand. Wer nur einen kleinen Bereich aus der Bildmitte nutzt, zerstört den eigentümlichen Charakter dieser Linsen.
Aber wer hat schon solche Sensorflächen in der Digitalen.
Und digitales „hinbiegen“, nee das wird nichts und bleibt bei einer schlechten Kopie.
Warum auch, wo das Analoge doch keine Zauberei ist.
Eine optische Wirkung, wie durch so ein Apotar oder einem Heliar oder gar ein Imagon
am Ende als Papier in der Hand halten zu können, ist die Krönung.
Aber diese Negative dann digitalisieren und hier zeigen zu können ist auch nicht von schlechten „Eltern“.
Also ein kleines Hoch auf die Analogen, die noch von den Abbildern der alten Objektiven träumen können.
Welcher digitale Fotofreund kennt denn den Charakterunterschied der heutigen hochmodernen Linsen?
Haben diese untereinander überhaupt besondere und unterschiedliche Eigenheiten?
Also liebe Fotofreunde, stürzt Euch mal in den analogen UR-Bereich der Fotografie.
Die Foren haben alles Wissenswerte gespeichert.
Ihr braucht es nur abzurufen und dann einfach mal „Selber machen und staunend und stolz “ Eure Ergebnisse hier zeigen!
Nur zur Warnung, so einfach wie digital gehts nicht!

mfg Berthold

Die alte Windmühle.
Für mich war der Müller mit seinem Handwerk immer ein hoch angesehenes Mitglied in seiner damaligen Dorfgemeinschaft. Wie ich jetzt mehrfach gelesen habe, war wohl das Gegenteil oftmals der Fall.
So kann man sich täuschen.
Die alten Volkslieder wie:
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ oder „Die schöne Müllerin“
jedenfalls vermitteln ein ganz anderes Bild aus der damaligen Zeit.
Und früher war ja auch eh alles viel besser!
Nein, Strauchdiebe, Gesindel oder gar Meuchelmörder habe ich auch noch nie bei solchen Mühlen gesehen. OK, ich war ja auch nur im hellen dort.
Wie auch immer, gut aussehen tun diese mächtigen Windfänger immer.
Dieser steht zwar auf einem Privatgrund aber für ne schnelle konzentrierte Belichtung über mein Einbein hat es gut gereicht.
Gerade für solch steile Belichtungspositionen sind die extra langen Einbeiner, z.B. meinem Monostat-RS16SL X-Long, bestens geeignet.
Und auf die paar Gramm mehr kommt es dann auch nicht mehr an.


Agfa Record II 6x9 Apotar 4,5 105mm mit Vergütung, f8, 1/250s + Gelbfilter.
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.







Das Wohngebäude eines 3-Seitenhofes an der Elbe.
Mit den Erträgen aus der Landwirtschaft und Gottes Hilfe solch eine Hofstelle damals zu gründen und über die Jahrhunderte zu erhalten war bestimmt nicht einfach.
Es brauchte eine stramme Führungshand und viele fleißige Hände um die Guten, aber oftmals auch schlechten Zeiten, zu durchstehen.
Ein Bett nur für sich allein hatte oft nur der Bauer.
Das lag oft direkt über der Küche mit dem durchgehendem Kamin als indirekte Heizung.
Alle anderen Räume blieben ungeheizt.
Die Außenwände der im Norden liegenden kleinen überfüllten Schlafzimmer für das Gesinde vereisten oft zentimeterdick durch die feuchte nächtliche Atemluft von Dezember bis zur frostfreieren Jahreszeit.
In der besonders eisigen Zeit überlebten die Babys nur durch die mütterliche Körperwärme.
Heute kann man sich diese Not kaum vorstellen.
Wer kennt denn heute noch die morgendlichen Eisbilder auf den Fensterscheiben?
Es war eine stramme, aber oftmals ungerechte Gemeinschaft, die aber überlebensfähig war.
Und nur das Überleben zählte!


Agfa Record II 6x9 Apotar 4,5 105mm mit Vergütung, f11, 1/125s.
Film: 120er Kodak Tmax100, Entwickler: Moersch-EFD.
Dieser authentische Negativscann wurde in den Graustufen der Farbe und der Anmutung bearbeitet.

Berthold, ich finde es ein wenig schade, daß Du das Bild nicht gerade gerichtet hast.

Kritisch sehe ich aber Deinen eigentlich schönen Text zu dem Bild. Die Jahreszahl verrät ein nicht gerade historisches Alter von weniger als 30 Jahren. Es sieht für mich auch nicht nach historischem Fachwerk sondern nach modernem Gefache aus. Auch andere Elemente des Hauses haben eher Neubaucharakter. Natürlich kann ich mich täuschen. Das wird gern gemacht und auch so beworben, um eine gewisse Gemütlichkeit zu vermitteln. Genau das war es aber damals nicht, wie Du ja richtig beschreibst.

Hallo Jochen.
Mit dem lotrechten Ausrichten, ja das hätte ich machen sollen.
Danke für den Hinweis.

Der Hof wurde 199? ziemlich komplett saniert.
Das Haupthaus soll aber wie der Rest vom 3-Seitenhof sehr alt sein.
Diese Höfe ,Haupthaus und Scheunen, sind wie ein U auf einer Seite offen und an der Elbe sehr häufig noch in der alten Form zu finden.
Dieser steht mit vielen anderen in Warenberg an der Elbe.
mfg Berthold